Lydia Schend

Lydia Schend | Foto: Franziskus Wendels

Vita
Meine Wurzeln liegen in der Vulkaneifel, einem herrlichen, kraftvollem Land, für dessen Schutz und den Erhalt seiner Berge ich mich einsetze, seitdem ich vor einigen Jahren hierhin zurückkehrte. Unter Eifelart sind einige Bilder zu finden, die im Laufe der Jahre entstanden sind. 2017 organisierte ich dazu die Wanderausstellung „Kunst trifft Vulkan“ mit vielen Künstler*innen aus der Region.

Meine zweite Heimat ist Berlin, wo ich noch mehr als einen Koffer habe. Dort habe ich meine Studien in Ethnologie, Soziologie, Publizistik, Naturheilkunde abgeschlossen. Danach war ich hauptsächlich als freie Pressereferentin, dann in der Naturheilkunde tätig. Bis zum Ende des Apartheid-Regimes in Südafrika habe ich mich in der Anti-Apartheidbewegung engagiert. Für den Naturschutz war ich mehrere Jahre parteiloses Mitglied in der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Tiergarten, im Stiftungsrat Naturschutz und der Baumschutzgemeinschaft Berlin.

Die Kunst begleitete mich dabei immer –  seit 1999 stelle ich regelmäßig aus.

Ein berufsbegleitendes Studium an der Europäischen Kunstakademie Trier schloss ich 2018 zum Thema Mythos Wesen und Das schamanische Selbstverständnis von Joseph Beuys ab.

Schwerpunkt bildet die Malerei in Öl und Eitempera, mit Erde und Pflanzensäften auf verschiedenen Untergründen und Geweben, oft auf ausrangierten Platten oder alten Laken. Dazu experimentiere ich gerne in Druckgraphik, Holzschnitt und Skulptur. Nachhaltiges, naturverträgliches Arbeiten ist mir wichtig als In-Wertsetzung auch des verwendeten Materials, der Ressourcen.

Zeitweilig trat die Fotographie in den Vordergrund,  mit dem Fokus auf dem Spannungsfeld zwischen Natur und Stadt, besonders der wilden Natur, die sich immer wieder den Raum erobert, so sehr sie auch an den Rand gedrängt wird. Bilder dazu sind unter  Sacro Bosco zu finden, dem einmaligen Biotop auf dem Moabiter Werder in Berlin, der einem Hubschrauberlandeplatz für das Kanzleramt weichen musste und dem ich nach seiner Zerstörung eine Fotoausstellung widmete.

Mit der Gründung der Atelier-Galerie Creatura in Berlin-Charlottenburg 2003 – 2007 rückte das Wesen der Tiere immer mehr in das Zentrum meiner künstlerischen Arbeit, die den vorherrschenden Anthropozentrismus infragestellt. Dies geschieht durch die unmittelbare Begegnung von ICH und DU (Martin Buber), so auch von Mensch und Tier, indem das Ähnliche, das Verbindende und Wesentliche aller Kreatur erkennbar wird und zu Mitgefühl und Respekt mit allem Lebendigen weist. In diesem Kontext stehen die Arbeiten unter Urwesen, Metamorphosen, Ich und Du.

Nach wie vor engagiere ich mich in ökologischen und kulturellen Projekten, z.B: Kulturwerk Weißenseifen, Interessengemeinschaft Eifelvulkane, Transition-Bewegung, Wirkstatt Dockweiler, Symposion Weißenseifen, Friendship Across Borders (FAB)